Vertical Farming und die unkonventionelle Landwirtschaft

Unkonventionelle Formen der Landwirtschaft sind im Kommen. Aber was heißt das im Konkreten? Welche alternativen Formen der Lebensmittelproduktion gibt es genau? Und was tun im Hinblick von zunehmender Verstädterung, Bevölkerungswachstum und Klimawandel? Diesen Fragen gehen wir in den kommenden Wochen auf den Grund.

Wenn von Landwirtschaft die Rede ist, haben die meisten wahrscheinlich schier endlose Ackerflächen, auf denen jegliches Getreide wächst, vor Augen. Am Horizont ein Traktor, über uns die wärmende Sonne, ein paar pludrige Wolken vielleicht, von rechts her dringt ein müdes “Muh!” So weit, so idyllisch. Denn das ist, was sich pauschal unter der Überschrift der konventionellen Landwirtschaft verbuchen lässt. 

Und was die unkonventionellen Anbaumethoden betrifft? Lebensmittel inmitten von Städten anzubauen und zu ernten anstatt auf dem Land, das ist der Gedanke hinter Vertical Farming bzw. vertikaler Landwirtschaft. Und die Idee dahinter ist simpel: Auf wenigen Quadratmetern, in mehreren Etagen übereinander, Obst und Gemüse wachsen zu lassen, nicht selten in sog. Indoor Farms. Wie der Name schon verrät, werden Pflanzen nicht im Freien, sondern in einem geschlossenen System angebaut, sei es in einer Halle, in einem Container oder in einem Gewächshaus. Im Hinblick darauf stellt die Controlled Environment Agriculture, kurz CEA, einen Extremfall dar. Das Besondere: Das System kommt u.a. ohne Sonnenlicht aus. 

Du siehst, die Grenzen zwischen Vertical- und Indoor Farming sind zum Teil unscharf. Deshalb werden beide Begriffe im sprachlichen Gebrauch häufig synonym verwendet.

Fragt sich, welche Anbauverfahren es außerdem gibt?

Indoor Farming wie auch Vertical Farming lassen sich der Hydroponik zuordnen. Dazu zählen auch die Aeroponik und die Aquaponik - schon einmal gehört? Während bei ersterer Variante ein feiner Nebel aus einer Nährstofflösung (dem sog. Aerosol) auf die Pflanzenwurzeln aufgebracht wird, zeichnet sich die Aquaponik durch die Kombination aus Fischzucht und Pflanzenanbau aus.

Als es darum ging, Pflanzen vor Ort und für die Verwendung im Restaurant wachsen zu lassen, erschien uns von Mana Farms die Aquaponik als unpassend. Stattdessen rückten neben der beschriebenen Aeroponik Ansätze wie das Dochtsystem, das Tropfsystem oder die Tiefwasserkultur in den Fokus. Bei der unserer ersten Farm-Variante machten wir uns die Nährstoff-Film-Technik (NFT) zunutze, während bei der Mana Farm nun das Ebbe-Flut-System zum Einsatz kommt.

Aber was können wir uns unter hydroponischen Verfahren genau vorstellen? Wie ist deren Funktionsweise?

Anders als im Blumenkasten auf dem Fensterbrett oder im Gewächshaus wachsen Pflanzen in Indoor- bzw. Vertical-Farming-Systemen im Wasser heran. Abgeleitet von “hydro”, dem griechischen Wort für „Wasser“, bezeichnen wir dieses Anbauverfahren als Hydroponik. Der Clou: Alle für das Pflanzenwachstum notwendigen Mineralstoffe befinden sich im Wasser gelöst. Keimlinge, die in Erde wachsen, können von Schädlingen befallen werden. Im hydroponischen Anbau nicht. Ein entscheidender Vorteil, den man sich vor allem im Anbau von Arzneimittelpflanzen zunutze macht.

Aber nicht nur bei Arzneimittelpflanzen finden sich hydroponische Systeme wieder, auch Zimmerpflanzen werden von dem ein oder anderen Pflanzenliebhaber bzw. der Pflanzenliebhaberin in Hydrokulturen gezüchtet. Es ist allerdings anzunehmen, dass in erster Linie beim Anbau von Nutzpflanzen auf Hydroponik-Systeme zurückgegriffen wird.

Anstelle von Erde kommen beim hydroponischen Anbau Substrate zum Einsatz. Diese sind entweder organisch oder anorganisch. Ein entscheidender Vorteil: Die Pflanzen wachsen schneller. Denn weil die in hydroponischen Systemen verwendeten Substrate u.a. eine höhere Porosität als Erde aufweisen, ermöglichen sie zum einen eine leichte Durchwurzelung und begünstigen zudem die Nährstoffzufuhr, indem Sauerstoff besser zu den Wurzeln hin vordringen kann. Somit stellen Substrate eine ideale Drainage dar. 

Die für die Hydroponik geeigneten Substrate sind denkbar vielfältig und reichen von Hanf- und Jute-Substrat über Kokosfasern und Kies bis hin zu Lavastein. Aber auch Steinwolle oder Torf-Substrat gelten als Alternativen. Wir von Mana Farms setzen hingegen bei unseren Seedpads für die Microgreen auf kompostierbare Zellulose.

Unkonventionelle Landwirtschaft - ja und weiter?

Nachdem wir geklärt haben, was Indoor Farming von Vertical Farming unterscheidet und dass es sich bei beiden Verfahren um hydroponische Anbausysteme handelt, möchten wir auf einen weiteren, seit Jahren schon anhaltenden Trend zu sprechen kommen: Urban Gardening.

Nein, Urban Gardening hat nichts mit Hydronik zu tun, jedenfalls nicht von vornherein. Sinn und Zweck ist es, dass auch Stadtbewohner*innen Möglichkeiten finden, blühende Pflanzen anzubauen und eigenes Obst und Gemüse zu ernten - und sei der Balkon oder die Terrasse noch so klein. Kurzum: Das Gärtnern in der Stadt liegt voll im Trend! Urban Gardening drückt sich auf vielfältige Weise aus: Ob als Kräuterbeet im Pflanzkübel angelegt oder in Form eines gemeinschaftlich bewirtschafteten Hochbeets im Innenhof.

Genau wie beim Urban Gardening, wo es hauptsächlich darum geht, Pflanzen aus eigenem, unbedenklichem Anbau wachsen zu sehen, kannst du mit unseren Mana Seedpads mit wenigen Handgriffen verschiedenste Sorten im Kleinformat anbauen. Wie wär`s bspw. mit Micro-Radieschen? Optimale Wachstumszeit: Nur 10 bis 14 Tage. Gärtnerische Vorkenntnisse sind auch hierfür nicht erforderlich. Probier`s aus und überzeuge dich, gesund sind sie allemal, wie zahlreiche Studien beweisen 😉

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